Niedrige Zinsen verändern Vorsorgemodelle

03. März, 2015

Die niedrigen Zinsen machen vor allem das Vorsorge-Management betrieblicher Pensionskassen und Modellen, die auf direkter Pensionszusage beruhen, zu einer derzeit kostenintensiven Lösung.

Hintergrund: Viele Pensionsverpflichtungen, die Unternehmen direkt übernehmen, werden mit Rückstellungen kalkuliert, deren Zuwachs auf Basis bestimmter Zinserwartungen prognostiziert wird. Aktuell liegt die Verzinsung dauerhaft niedrig – die entstehende Lücke zwischen Erwartung und Gegenwart müssen die Unternehmen durch Nachzahlungen in ihre Pensionsrückstellungen auffangen. Neben der finanziellen Belastung wird auch die Bilanz des Unternehmens davon betroffen.

Verschiedene Unternehmen weichen vor diesem Hintergrund auf andere Modelle aus. Vor allem größere Unternehmen haben wegen vielerorts hoher laufender Pensionsverpflichtungen mit großen Summen zu kämpfen. Aber auch der Mittelstand, der sich für die direkte Pensionszusage entschieden hat, steht vor Herausforderungen.

Eine Möglichkeit ist, die Pensionszusagen den Mitarbeitern des Unternehmens gegenüber auszulagern. Das kann bspw. über Zahlungen in sog. Direktversicherungen erfolgen. Vorteil: Das gesamte Modell ist auf versicherungswirtschaftlicher Grundlage finanziert. Auf Basis des Lebensversicherungskonzept – jedoch mit günstigeren Verwaltungs- und Aufbaukosten – kann so eine validere Absicherung erlangt werden. Die Hürde der organisatorischen und vertraglichen Umstellungsphase ist in diesem Fall niedrig.

Einen anderen Weg beschreitet derzeit das Heidelberger Unternehmen Heideldruck. Wie dpa berichtet, wird das Unternehmen zukünftig Sparkonten einrichten und bedienen, die nach dem Eintritt des Mitarbeiters in das Pensionsalter in vereinbarten Rhythmen wieder ausbezahlt werden.
Bisher hatte das Unternehmen über Direktzusagen seine Pensionsverpflichtungen anhand des letzten Monatsgehalts des Mitarbeiters und seiner Betriebszugehörigkeit orientiert.