So lohnt sich die bav: Vier Tipps von Fidelity

26. Mai, 2014

Die Diskussion um die betriebliche Altersvorsorge ist derzeit mitunter etwas verwirrend. Sie soll unbedingt als starkes zweites Standbein der deutschen Rentenpolitik ausgebaut und gestärkt werden, so die Politiker der Großen Koalition. Sie sei wegen der aktuellen Niedrigzinsphase eher Ballast als vielversprechend, so unken manche Kritiker. Tatsache ist: Die Betriebsrente lohnt sich mehr denn je, und das sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer.

Wie die bav dank einer vorausschauenden Ausgestaltung zu einem besonders lohnenswerten Modell werden kann, verriet Christof Quirling unlängst in einem Beitrag, der bei cash-online erschienen ist. Quirling ist bav-Experte bei der Fondsberatungsgesellschaft Fidelity und rät Arbeitgebern und Arbeitnehmern, bei der Planung der Betriebsrente auf die folgenden Punkte zu achten:

Tipp Nr. 1: Bringen Sie die bei der Entgeltumwandlung eingesparten Sozialversicherungsbeiträge zusätzlich in die bav mit ein.

Dass die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge dank der Entgeltumwandlung während der Einzahlungsphase steuer- und sozialversicherungsfrei sind, für die ausgezahlte Betriebsrente dann dafür aber beides anfällt, ist einer der häufigsten Kritikpunkte bei der bav. Dass sich das Modell trotzdem lohnt, weil in den meisten Fällen die Ersparnisse während der Einzahlungsphase über der Steuerlast im Alter liegen dürften, lassen viele außer Acht. Abgesehen davon können jedoch die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge vom Arbeitgeber zusätzlich in die bav eingezahlt werden, um die nach Eintritt des Rentenalters anfallenden Steuern und SV-Beiträge auszugleichen.

Tipp Nr. 2: Investieren Sie auch bei der bav in renditestarke Anlagen.

Es ist richtig, dass festverzinsliche Wertpapiere mehr Sicherheit bieten als Aktien. Richtig ist aber auch, dass vor allem bei sehr langen Anlageformen – wie sie für die Betriebsrente typisch sind – die Aktien trotz der Schwankungen unterm Strich gesehen mehr Rendite abwerfen. Fidelity rät daher zu einem deutlich höheren Aktienanteil bei der bav. Bislang liegt dieser durchschnittlich bei etwa zehn Prozent.

Tipp Nr. 3: Behalten Sie die Kosten stets im Blick.

Da viele Arbeitnehmer für ihre Angestellten Gruppenverträge abschließen, profitieren sie oft von günstigeren Vertragskonditionen, was natürlich auch die Arbeitnehmer zu spüren bekommen. Dennoch ist hier Vorsicht geboten und eine ausführliche Prüfung im Voraus ratsam. So stecken gerade bei den Angeboten mit einer hohen garantierten Verzinsung verborgene Nachteile: Die Investition muss, um diese Zusage auch erfüllen zu können, in eher konservative Anlageformen erfolgen, und diese werfen von Natur aus weniger Rendite ab. In der Praxis gibt es andererseits genügend Beispiele für Modelle, die zunächst weniger Zinsen versprechen, am Ende aber eine deutlich höhere Rendite aufweisen.

Tipp Nr. 4: Sorgen Sie für eine steuerliche Optimierung der Auszahlung.

Bei vielen Betriebsrenten-Plänen kann der Arbeitnehmer bei Erreichen des Rentenalters entscheiden, ob er eine Einmalzahlung, eine Auszahlung in Raten oder eine monatliche Rente will. Hierbei sollten unbedingt auch steuerliche Aspekte betrachtet werden, unter Umständen sogar mithilfe einer professionellen Beratung. In der Regel wird die Einmalzahlung steuerlich teurer als eine Auszahlung in mehreren Raten.