Pensionsrückstellungen langfristig / kurzfristig

Pensionsrückstellungen werden innerhalb eines Unternehmens gebildet, um die seitens des Arbeitgebers gegenüber dem Arbeitnehmer gemachte direkte Zusage zu einer betrieblichen Altersvorsorge erfüllen zu können. Bei der so genannten Pensionszusage oder Direktzusage handelt es sich um einen internen Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge, weil neben der Versorgungszusage selbst auch die Pflicht zu deren Erfüllung beim Unternehmen verbleibt. Bei Pensionsrückstellungen handelt es sich also um langfristig angelegte, innerbetriebliche Reserven. Für die kurzfristige Finanzplanung spielen sie deshalb lediglich eine untergeordnete Rolle.

Pensionsrückstellungen als langfristiges Fremdkapital

Weil Pensionsrückstellungen landläufig als langfristige Zahlungsverpflichtungen eines Unternehmens angesehen werden, müssen sie bei der Bilanzierung nach dem HGB auf der Passiva-Seite ausgewiesen werden. Die Passiva-Seite der Bilanz stellt die Kapitalherkunft eines Unternehmens dar und wird deswegen in die Bereiche Eigenkapital (Position A) und Fremdkapital (Position B) unterteilt.

Beim Fremdkapital wiederum wird zwischen solchem mit langfristigem Charakter und solchem mit kurzfristigem Charakter unterschieden. Diese Unterscheidung ist unter anderem wichtig, wenn es um die Beurteilung der zu erwartenden Liquidität eines Unternehmens geht.

Zum langfristigen Fremdkapital gehören alle Zahlungsverpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:

  • Pensionsrückstellungen
  • langfristige Bankverbindlichkeiten (also Kredite mit langer Laufzeit)
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    Und das kurzfristige Fremdkapital umfasst:

    • Steuerrückstellungen
    • sonstige Rückstellungen
    • kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kredite mit kurzer Laufzeit)
    • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
    • Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

    Die Zurechnung der Pensionsrückstellungen zum langfristigen Fremdkapital hat natürlich Konsequenzen für das Unternehmen. Einerseits stellen diese langfristigen Zahlungsverpflichtungen eine Gewinnminderung dar und wirken sich somit günstig auf die steuerliche Situation aus. Andererseits warnen Experten aber auch vor der Bildung zu hoher Pensionsrückstellungen: Sie erhöhen den Anteil an Fremdkapital und verändern damit das Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital zuungunsten des Eigenkapitals. Diese so genannte Eigenkapitalquote ist jedoch ein maßgebliches Kriterium für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Es ist in der Praxis durchaus schon vorgekommen, dass selbst große Firmen aufgrund zu hoher Pensionsrückstellungen durch die Rating-Agenturen herabgestuft wurden.