Betriebliche Altersvorsorge Direktzusage

Welche Vor- und Nachteile hat die betriebliche Altersvorsorge Direktzusage?

Führungskräfte oder geschäftsführende Gesellschafter nutzen häufig die betriebliche Altersvorsorge Direktzusage als Form der finanziellen Absicherung ihres Ruhestandes. Der Grund: Mit diesem Durchführungsweg können vergleichsweise hohe Versorgungsleistungen festgelegt werden. Dafür muss der Anleger allerdings auch einige Nachteile in Kauf nehmen.

Was genau ist eine betriebliche Altersvorsorge Direktzusage?

Es handelt sich hierbei um die Verpflichtung des Arbeitgebers, seinem Arbeitnehmer bei Eintritt in den Ruhestand eine vertraglich festgelegte Leistung zu zahlen. Bei Fälligkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Vorsorgeleistung zu erbringen:

  • einmalige Auszahlung des gesamten Betrages
  • Zahlung einer lebenslange Rente
  • zusätzliche Verknüpfung mit einer Todesfallregelung für Hinterbliebene oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Wie die Bezeichnung „Direktzusage“ bereits vermuten lässt, übernimmt der Arbeitgeber die Zusage für die betriebliche Altersvorsorge Direktzusage unmittelbar. Eine dritte Institution, wie beispielsweise eine Versicherung wird dabei nicht eingeschaltet. Entsprechend ist es seitens des Unternehmens erforderlich, innerhalb der Bilanz Rückstellungen zu bilden.

Betriebliche Altersvorsorge Direktzusage – Vorteile

  • sämtliche Aufwendungen sind in unbegrenzter Höhe von der Steuer befreit
  • bis maximal vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (West) sind alle Aufwendungen für die betriebliche Altersvorsorge Direktzusage sozialversicherungsfrei
  • auch die Auszahlungen gestalten sich sehr steuergünstig, weil der Fiskus hohe Freibeträge einräumt
  • Arbeitgeber können bereits sämtliche Rückstellungen für die betriebliche Altersvorsorge Direktzusagesteuermindernd geltend machen
  • Einsparung von Lohnnebenkosten und Beiträgen zur Sozialversicherung seitens des Unternehmens
  • Auszahlungen sind für das Unternehmen Betriebsausgaben

Betriebliche Altersvorsorge Direktzusage – Nachteile

  • für den Arbeitnehmer ist nach einem Arbeitgeberwechsel keine Fortführung der Direktzusage möglich
  • die betriebliche Altersvorsorge Direktzusage fällt nicht unter die Riester-Regelung und wird dementsprechend auch nicht gefördert
  • aufgrund der Rückstellungspflicht ergibt sich für den Arbeitgeber ein erhöhter Verwaltungsaufwand
  • Arbeitnehmer können Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber direkt geltend machen, was unter Umständen für das Unternehmen ein wirtschaftliches Risiko bedeutet

Trotz der zahlreichen Vorteile, die gerade für Führungskräfte auf den ersten Blick äußerst attraktiv erscheinen mögen, ist es äußerst ratsam, diese gegenüber den Nachteilen, die eine betriebliche Altersvorsorge Direktzusage in sich birgt, genau abzuwägen. So wechseln beispielsweise gerade Mitarbeiter in Führungspositionen recht häufig ihren Arbeitsplatz, um ihre Karriere voranzutreiben.